Nachruf Mike Shatzkin (1947 – 2024)

Große Fragen, präzise Antworten.

Portrait Mike Shatzkin. Photo: Private.

Mike Shatzkin hatte keine Scheu, große Fragen aufzuwerfen. Bei den Antworten aber gab er sich niemals mit schick klingenden, doch nicht präzise untermauerten wie auch bis ins Detail recherchierten Antworten zufrieden. In einem Essay über die „Paradoxien kultureller Märkte“ etwa, den ich 2002 schrieb, bedankte ich mich aufrichtig für seinen „lively scepticism“, den ich von ihm dankbar aufnahm, als ich für meine Argumente um seinen Rat fragte.

Bereits ein Jahr zuvor hatten wir zur Frankfurter Buchmesse gemeinsam eine Konferenz organisiert, in der es um die noch recht experimentellen Konzepte rund um den Begriff „Ebook“ gehen sollte. Gleich im ersten, vorbereitenden Gespräch schlug Mike als Titel vor: „Frankfurt Big Questions“. Denn, so führte er lakonisch aus, „book publishing is a business that requires looking well into the future.”

Mir wird heute noch leicht schwindlig, wenn ich an dieses Gespräch zurückdenke. Wie wollen wir diesem Anspruch auch nur einigermaßen gerecht werden, fragte ich mich. Wenig später las ich auf Mikes Blog allerdings eine überaus präzise Anleitung:

Publishers in 2001 face uncertainty every time they sign up for a book, but even more so when they make infrastructure investments. How much effort should go into digital content and rights management? How much investment should go into developing new delivery forms and channels? Is this exactly the wrong time to invest in more warehouse space, or exactly the right time to invest in print-on-demand capability in the warehouse?

Heute, 23 Jahre später, würde ich keine Minute zögern, diese Fragen, Wort für Wort, in die Präsentation einer aktuellen Fachtagung zu schreiben.

Unsere Konferenz fand im Oktober 2001 auf der Buchmesse statt, genau wie geplant, mit brillanten Referentinnen und Referenten aus Startup Unternehmen, die es allerdings oft wenige Monate oder ein Jahr später nicht mehr gab. Gerade einen Monat vor unserer Konferenz, am 9. September, lenkten arabische Terroristen ein entführtes Flugzeug ins World Trade Center in New York – was die Frankfurter Buchmesse mit gut 1000 US-Ausstellern in eine Schockstarre versetzte. Und das Platzen der sogenannten „Dot-Com Blase“ im Sommer 2000 interpretierten viele gerade auch im Buch- und Verlagsgeschäft als ein Aus für diese digitalen Phantasien.

Mike Shatzkin hatte einen sehr viel klareren Blick. Nur wenige Jahre später erzählte er mir, wie er sich nun durch die Vertriebszahlen einer großen US-Buchhandelskette arbeitete, um deren Management deutlich zu machen, was sie aus diesen Zahlen lernen und in praktische Maßnahmen für bessere Planung beim Einkauf von Titeln und für die Präsentation in den Buchhandlungen ableiten können.

Wenn er von solchen innovativen Ansätzen sprach, vergaß er niemals, gleich auf seinen Vater Leonard Shatzkin zu verweisen, von dem er diese extrem pragmatischen, anwendungs-orientierten Zugänge im Buchgeschäft gelernt habe.

Mit diesen Eigenarten bleibt Mike der wie aus einem Bilderbuch ins Leben heraus getretene ‚character‘ eines Romans, der an der New Yorker Upper East Side angesiedelt ist. Als begeisterter Läufer (und Konsument von Zero Pepsi als Basis-Elixier) absolvierte er seine Joggingrunden entlang genau abgesteckter Runden um Häuserblöcke seines Reviers. Und noch wenige Wochen vor seinem Tod, als er doch noch aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen wurde, feierte er die Rückkehr in die Heimat mit minutiösen Berichten, wie weit er es gleich zu Fuß bis zu diesem oder jenem Laden geschafft habe.

Wie sehr wir – wir vielen, die Mike kannten und von ihm lernten – ihn schon jetzt vermissen, das wird in den zahllosen Posts auf seiner Facebook-Seite mehr als deutlich. Doch zum Glück hinterlässt uns Mike, in Gestalt seines über Jahrzehnte geführten Blogs der „Shatzkin Files“ auf Idealog.com (einem wunderbaren Wortspiel auf seine Arbeitsweise) eine Schatzkiste, die wir weiterhin nur erforschen müssen, um die Verbindung mit Mike Shatzkin lebendig zu halten.

Foto: Privat.

Dieser Nachruf erschien zuerst auf Langendorfs Dienst.

CEO Talk 2024 Frankfurt Book Fair with Richard Sarnoff, KKR Private Equity, Jonathan Karp, Simon and Schuster, and Ruediger Wischenbart, moderator.

CEO Talk 2024: Das Video

Richard Sarnoff von KKR Private Equity und Jonathan Karp von Simon and Schuster besprachen strategische Perspektiven für den legendären New Yorker Verlag.

Wir erlebten ein volles Haus auf der Internationalen Bühne der Frankfurter Buchmesse, als die beiden Top-Manager Gedanken und Strategien austauschten, die weit über die Zukunft eines der weltweit führenden Verlagshäuser hinausgingen.

Sarnoff betonte, wie wichtig es für den Verlag ist, nach der Übernahme durch die privaten Investoren umfangreiche finanzielle Mittel zu bereitzustellen, um nicht nur neue Bestseller, sondern auch eine Backlist, die ein Jahrhundert zurückreicht, breit verwerten zu können.

Dennoch, so fügte Karp hinzu, wird es ein Unternehmen bleiben, das sorgfältig einen Autor und einen Titel nach dem anderen entwickelt, nicht nur für das amerikanische Publikum, sondern für Leser in aller Welt.

Zu erwarten sind also neue Investitionen in Autoren und Titel, neue Übernahmen anderer internationaler Buchunternehmen und die Erforschung von Verlagsmodellen, die weit über die traditionellen Ansätze hinausgehen.

Credits:

Video: Digital Publishing Report

Photo: Carlo Carrenho

Die Suhrkamp Krise

Kontext und Perspektiven für das Geschäft mit Büchern.

Suhrkamp Insel Logo

Worum geht es beim abrupten Eigentümer Wechsel im Suhrkamp Verlag?
Wie überraschend kam die Erschütterung?
Was bedeutet dies für das Buch- und Verlagsgeschäft insgesamt?

(English version here)

Der Schock saß. Suhrkamp, also jener Verlag, der die deutschsprachige Kulturlandschaft wie keine andere Einrichtung über Jahrzehnte geprägt hat, wird von einem ehemaligen Baumarkt Manager übernommen. Die Familie, die bislang die Mehrheit an dem Buch-Unternehmen hielt, musste erst unlängst die Villa des ikonischen Verlegers Siegfried Unseld verkaufen, ausgerechnet kurz vor dessen 100. Geburtstag, um sich nun völlig zurückzuziehen.

  1. Suhrkamp und der deutsche Buchmarkt: Eine Einschätzung in Zahlen

So richtig überraschend aber ist diese Entwicklung nicht, zumindest, wenn man die Vorgeschichte und das Umfeld etwas genauer betrachtet.

Unter den 100 größten Verlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz lag Suhrkamp mit einem Umsatz von 35,4 Millionen Euro auf Platz 46 – und damit deutlich hinter anderen wichtigen Kulturverlagen wie Rowohlt (25), S. Fischer (27), Ullstein (34) oder Carl Hanser (Platz 41 – zu dem auch der Wiener Zsolnay Verlag gehört).

Unter den 10 umsatzstärksten Belletristik Autoren von Suhrkamp im Jahrzehnt von 2011 bis 2020 finden sich gerade zwei Namen lebender deutschsprachiger Schriftsteller – nämlich der Österreicher Robert Menasse (auf Platz 6) und Lutz Seiler aus Deutschland (auf Platz 8). Weitere Spitzenplätze gehen an Elena Ferrante (1), Hermann Hesse (2), Isabel Allende (3), Max Frisch (4) oder Bertold Brecht (9). (Analyse rw, auf Basis von Daten von Media Control)

Zwar gibt es keine veröffentlichten Daten zu Gewinnen oder Verlusten des Verlagsunternehmens. Der Umsatz aber ist seit einem Dutzend Jahren mit geringfügigen Schwankungen um die 35 Millionen Euro konstant geblieben – was jedoch, sobald die Inflation eingerechnet wird, einem Wertverlust von rund einem Fünftel entspricht.

Rund die Hälfte aller Umsätze wird mit vergleichsweise teuren gebundenen Ausgaben erzielt. Digitale Ausgaben (also e-Books und Hörbücher) sowie der Verkauf von Lizenz-Rechten tragen gerade einmal 15 Prozent zum Umsatz bei Suhrkamp bei. (Diese Daten hatte das deutsche Fachmagazin Buchreport zuletzt für das Geschäftsjahr 2022 von Suhrkamp eingeholt und veröffentlicht.)

Gewiss drängt sich nun die Frage auf: Womit soll ein Verlag sonst Geld verdienen, wenn nicht mit dem Verkauf gebundener Erstausgaben sowie von kostengünstigen Taschenbüchern, welche bei Suhrkamp rund ein Drittel des Umsatzes beisteuern?

Zum Ersten ein Blick in die deutsche Buchbranche im Bogen der vergangenen rund 15 Jahre:

In den meisten publizierten Branchen-Statistiken wird mit Stolz herausgestrichen, wie ‚resilient‘ – also stabil und robust – das Geschäft mit Büchern sei. Dabei werden Umsatzzahlen aufgeführt, die einigermaßen stabil sind. Dies gilt jedoch nur, solange man die Auswirkungen von Inflation ignoriert. Zwischen 2019 – dem Jahr vor der Covid19 Pandemie – und 2023 errechnet sich so ein Umsatz-Plus des Buchmarktes von 1,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum aber gab es eine in dieser Rechnung nicht berücksichtigte Inflation um 16,9 Prozent. Real betrachtet ist der Buchmarkt in Deutschland also ganz erheblich geschrumpft. Die Zahl der an Kunden abgesetzten Bücher – also die Stückzahl – nahm in dieser Zeitspannen zwischen 2019 und 2023 um 8,4 Prozent ab. (Berechnungen auf Basis von Statistiken des Börsenvereins des deutschen Buchhandels)

Noch deutlich drastischer ist der Langzeit Vergleich. Eine Auswertung der verkauften Stückzahlen von 2011 bis 2020 zeigt, dass dieser Wert vor allem im Segment jener Titel gedruckter Bücher, die besonders erfolgreich und deshalb wirtschaftlich für die Verlage besonders bedeutend sind, seit mehr als einem Jahrzehnt linear und gleichmäßig nach unten geht. Selbst die Pandemie hat in diesem Langzeit Trend so gut wie keine Spuren hinterlassen. (Analyse rw, auf Basis von Daten von Media Control)

Dies bedeutet, dass die durchschnittliche verkaufte Auflage pro Titel kontinuierlich gesunken ist. Gerade in den letzten 5 Jahren aber sind die Kosten für Verlage – insbesondere bei Papier, Druck und Infrastruktur – deutlich gestiegen. Ausgeglichen wurde diese bedrohliche Lücke durch Preissteigerungen der Ladenpreise von Büchern. In einer insgesamt angespannten Konjunkturentwicklung aber werden alle Konsumenten zunehmend kostenbewusst, und streichen bestimmte Einkäufe. Offenbar zählen hier auch Bücher dazu.

Dies merkten vor allem die ‚stationären‘ – also herkömmlichen – Buchhandlungen, deren Umsätze zwischen 2019 bis 2023 um 14,5 % zurückgegangen sind. Die mit Abstand größte Buchhandels-Kette Thalia aber hat eher noch weiter zugelegt. Deshalb traf diese sehr nachhaltige Verschiebung zuallererst kleine unabhängige Buchhandlungen und kleinere lokale Ketten.

Zur Entwicklung von Amazon gibt es keine aussagekräftigen Zahlen. Aber für einen Rückgang der Rolle von Amazon gibt es keine Anzeichen. Dies umso weniger, als sich deutlich verfolgen lässt, wie insbesondere das digitale Buchgeschäft – insbesondere abseits des Online Kaufs gedruckter Bücher – bei Amazon kräftig expandiert.

Dieses „digitale Geschäft“ ist ein immer vielfältigerer Mix aus Self-Publishing von Autoren, die sich der Dienste von „KDP“ („Kindle Direct Publishing“) bedienen, und von KonsumentInnen, die ebenfalls immer stärker Abo-Angebote wie Kindle Unlimited oder verschiedene Abos von Amazons Hörbuch-Arm Audible für bestimmte Teile ihres Konsums von Büchern nutzen.

Kurzum, das von Suhrkamp lange Zeit so souverän und als ‚Platzhirsch‘ bespielte Revier des traditionellen Buchgeschäfts als jener Verlag, der durch seine Marktstellung und kulturelle Reputation für das in der symbolischen Wertigkeit seiner AutorInnen und deren Bücher ‚höchstwertige‘ Angebot punkten kann – steht unter massivem Veränderungsdruck.

  1. Gibt es Alternativen?

In dieser ‚Neuen Welt‘ der Bücher – egal welchen Formats, egal welchen Zuschnitts – seine Rolle zu finden und nachhaltig erfolgreich zu gestalten, das ist eine komplexe Herausforderung.

Nun, um ein bewusst etwas extrem gewähltes Gegenbeispiel zu nehmen: Dem mit internen Geschäftskrisen ebenfalls gut vertrauten Verlag Bastei Lübbe gelingt dieses Kunststück im Augenblick gerade recht gut.

Bei Bastei Lübbe verteilen sich aktuell die Einnahmen vergleichsweise gleichmäßig zwischen gedruckten Büchern und E-Books, Hörbüchern und anderen Angeboten auf allerlei ‚Lesefutter‘ – denn natürlich geht es da weitgehend nicht um hohe Literatur oder komplexe Gesellschaftsanalysen.

Der als Heftchen-Verlag 1949 gegründete Verlag – Suhrkamp ging nur ein Jahr später, 1950, an den Start – ist heute vergleichsweise extrem breit aufgestellt, zwischen internationalen Bestseller Stars wie Ken Follett über LYX, eine von „Influencern“ via Tik Tok angetriebene Spezial-Abteilung für Liebesromane – also einer heutigen, digitalen Version der früheren Heftchen, die es aber auch noch nebenher gibt – bis zu einem Misch-Betrieb wie den Community Editions, welche sich an der Schnittstelle zu Computerspielen und allen möglichen Spielarten digitaler Unterhaltung positionieren.

Diese, wie gesagt bewusst extrem gesetzte Kontrastierung zwischen der zu seinen Hochzeiten genialisch von Siegfried Unseld in Szene gesetzten „Suhrkamp Kultur“ auf der einen Seite, und dem bunten Trash Mix auf der anderen, illustriert allerdings einen sehr ernsthaften Umbruch, dem sich die Buch- und Verlagsunternehmen heute insgesamt stellen müssen:

Allein mit Büchern für eine schmale Zielgruppe aus gebildeter, urbaner, deutschsprachiger höherer Mittelschicht ein stabiles kulturelles Unternehmen aufzubauen, das ist ein sehr wackeliges Konzept.

Die Ursache dahinter liegt allerdings nicht daran – wie gerne beklagt wird -, dass insbesondere „die Jungen nicht mehr lesen, sondern nur aufs Handy starren“.

Vielmehr sind unsere Gesellschaften seit den 1960er und 1970er Jahren deutlich vielfältiger und komplexer geworden.

  1. Wie sehr haben sich Gesellschaft und das Zielpublikum für Bücher verändert?

Unsere Gesellschaften sind deutlich vielfältiger geworden.

Die verschiedensten Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund – unter ihnen auch eine erhebliche Anzahl von gebildeten Menschen, von denen etliche bereits hier geboren, aufgewachsen und sozialisiert worden sind – kommen im Angebot aus Verlagen und Buchhandel so gut wir nicht vor.

Aber auch die allgemeine Medienkultur und deren Angebote sind viel kleinteiliger und breiter geworden.

Der Tik Tok Boom unter Jugendlichen stellt hier die bislang einzige Ausnahme dar, wo die Buchbranche nun gemerkt hat, wie gut sich mit Hashtags wir #booktok gerade auch wieder gedruckte, besonders schön gestaltete Bücher vermitteln und verkaufen lassen.

Allein, die Vielzahl der digitalen Plattformen ist sehr viel bunter als nur Tik Tok. Der Boom bei Hörbüchern mach dies deutlich – und erst allmählich begreifen wir auch, dass diese neuen, durchwegs digital produzierten und vertriebenen Hörbücher vielfach im Kombipack mit anderen Inhalten, im Abonnement und nicht vorwiegend per Kauf des einzelnen Titels verbreitet werden.

Aber natürlich gibt es auch hier wieder die bewusst und radikal unangepasste Option als Geschäftsmodell: Sich dem zu entziehen, ja zu widersetzen und ganz bewusst auf klare Kante und Linie zu setzen und zu sagen: Ich mache nur hochwertige Literatur, Kultur und Wissenschaft. Punktum!

Aber gerade da ist es essenziell, sich sehr modern und zeitgemäß aufzustellen bei Konzeption, Produktion, internen Workflows, bis hin zum Vertrieb und der perfekten Ansprache der sehr präzise definierten Zielgruppen, und dies mit allen Mitteln, welche die heutigen – überwiegend digitalen – Kommunikationsmittel ermöglichen.

Ein solches Beispiel ist – nicht ganz zufällig wohl – der britische Verlag Bloomsbury. Ja genau, jener Verlag, der 1997 Harry Potter in die Welt setzte, nachdem Dutzende andere Verlage das erste Manuskript von J.K. Rowling abgelehnt hatten.

Harry Potter trägt immer noch zum anhaltenden Erfolg und Wachstum bei Bloomsbury bei – aber nicht allein, und nicht durch Zauberei. Vielmehr recht pragmatisch, aber auch selbstbewusst formuliert es Verlagsgründer Nigel Newton:

“This dramatic increase arises from our entrepreneurial diversification strategy, which has forged a portfolio of portfolios combining consumer and academic publishing across formats, territories and subject areas, a resilient model delivering long-term success.” (The Bookseller, 23 May 2024)

Auch hier wird ein klares Gegen-Programm zur bisherigen Strategie bei Suhrkamp auf den Punkt gebracht. Denn allein Beharrung auf einem großartigen Bestand kann in Zeiten tiefer Veränderungen nur zur Erstarrung führen.

  1. Wie geht es weiter?

In den bislang an Fakten etwas kargen Meldungen zum anstehenden Wechsel zwischen der Familie Unseld-Berkéwicz und dem neuen 100 Prozent Eigentümer Dirk Möhrle sind wenigstens zwei Details auffällig:

Für das Jahr 2022 wird ein „Jahresfehlbetrag von 270.000 Euro“ vermeldet. Nun, für ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 35,4 Millionen Euro bedeutet dies ein Minus von weniger als einem Prozent.

Derlei allein ist nicht existenzbedrohend. Weshalb aber dann die ganze Aufregung?

Zum zweiten wird vermeldet, dass der neue Eigentümer sofort dem aktuellen Geschäftsführer des Verlags, Jonathan Landgrebe, sein Vertrauen aussprach. Landgrebe ist seit 2008 Mitglied der Geschäftsführung des Verlags und seit dessen Umgestaltung in eine (private, nicht börsennotierte) Aktiengesellschaft deren alleiniger Vorstand.

Ähnlich Unseld, wenn auch ohne dessen Selbstdarstellung, betrachtet sich Landgrebe deutlich als ‚Kaufmann‘, wie ihm auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung bereits bescheinigte. (FAZ, 21Jan2015)

Wenn ich versuche hier zwischen den Zeilen zu lesen, dann scheint es da hinter den familiären und den Vorstands-Kulissen schon eine Weile lang ordentlich gekracht zu haben. Die Strategie für die Ausrichtung angesichts der oben beschriebenen Verwerfungen am ‚Buchmarkt‘ könnte da ein wirkungsmächtiges Thema gewesen sein.

Wenn ich vor diesem Hintergrund über mögliche Zukunftsszenarien zu spekulieren versuche – im Bewusstsein, sehr leicht völlig danebenzuliegen – dann fallen mir mehrere sehr unterschiedliche Varianten ein, wobei ich allerdings mangels persönlicher Kenntnis der Person ganz bewusst nicht spekuliere, welche genauen Pläne, oder welche Rolle, der angekündigte neue Eigentümer Dirk Möhrle darin einnehmen wird:

  • Übernahme durch einen der in Deutschland präsenten Verlags-Konzerne, also Bertelsmann via Penguin Random House, oder Bonnier oder Holtzbrinck: Sehr unwahrscheinlich, auch unabhängig von Wettbewerbs-relevanten Einschätzungen, weil die kulturelle Struktur von Suhrkamp und dessen Autorinnen und Autoren da genau nicht hineinpasst;
  • Übernahme durch einen ‚benevolant billionaire‘, also – ähnlich wie in Frankreich bei der Übernahme der zweitgrößten Verlagsgruppe Editis durch den tschechischen Milliardär Daniel Křetínský, wo allerdings gerade ein heftiger Arbeitskampf, inklusive Streik, ausgebrochen ist: Natürlich möglich, aber mit wenigen Vorbildern in Deutschland;
  • Übernahme durch „Private Equity“, um – nach dem Modell der jüngsten Übernahme des New Yorker Traditionsverlags Simon and Schuster durch KKR Private Equity – das beträchtliche, sehr wertvolle Potenzial an Rechten und deren zeitgemäßen Verwertungen nach allen Richtungen zu entwickeln und dann kommerziell auszuschöpfen: Eine recht plausible Variante.
  • Einfache Weiterführung durch den neuen Eigentümer, im alten Konzept? So gut wie ausgeschlossen.

Nur eines ist klar: Die Entwicklungen rund um Suhrkamp bleiben spannend – und auch weiterhin wegweisend für das Buch- und Verlagsgeschehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Interessiert an einer internationalen Perpsektive auf die aktuellen Umbrüchen im Verlagsgeschäft? Das Global 50 Publishing Ranking bietet einen Überblick mit einem Ranking führender Verlagskonzerne weltweit, eine Analyse und Firmenprofile mit Finanzdaten und Details zur Geschäftsentwicklung auf 220 Seiten. Um nur 50 Euro. >> www.wischenbart.com/ranking 

Global Ranking 2024 erschienen

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Welche Entwicklungen und Trends prägen das globale Buchgeschäft heute?

Global 50 Publishing Ranking 2024

Das Global 50 Publishing Ranking 2024 gibt einen soliden und detailreichen Einblick in die heutige internationale Buchbranche am Beispiel vieler weltweit führender Verlage. Die gelisteten Unternehmen erwirtschaften über 60 Milliarden Euro Umsatz – mehr als die Hälfte des weltweiten Verlagsmarktwertes.

Seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2007 bietet das Global 50 Publishing Ranking jährlich eine Rangliste der Branchenführer, Analysen der wichtigsten Trends und strategischen Entwicklungen sowie detaillierten Unternehmensprofilen mit wichtigen Kennzahlen zu Finanzen, Fusionen und Übernahmen, strukturellen Geschäftsentwicklungen wie Veränderungen im Top-Management, Unternehmensumstrukturierungen sowie digitalen und AI-bezogenen Innovationen.

Der Bericht spiegelt überraschende Kontinuitäten und tiefgreifende Veränderungen in einer Branche wider, die eine hochdynamische Konsolidierung sowie transformative Kräfte erlebt, die Geschäfts– und Vertriebsmodelle für Bücher, Bildungsmaterialien sowie wissenschaftliche und professionelle Informationsdienste radikal umgestalten.

Das Global 50 Publishing Ranking wird von Rüdiger Wischenbart Content and Consulting erstellt und von führenden internationalen Publikationen der Buchbranche veröffentlicht, darunter Publishers Weekly (USA), The Bookseller (Großbritannien), Livres Hebdo (Frankreich), dpr Digital Publishing Report (Deutschland) und Bookdao (China).

Das Ranking wird von Bookwire unterstützt.

Heutzutage ist das Buchverlagswesen zu einem integralen Bestandteil des globalen Content Geschäfts geworden. Dennoch haben sich Bücher eine einzigartige Qualität bewahrt, denn das Verlagswesen hat die unterschiedlichsten Erscheinungsformen dessen hervorgebracht, was sich mit diesen vier Buchstaben – B U C H – knapp zusammenfassen lässt:

Bücher können auf Papier gedruckt, auf dem Smartphone angehört, als Bildungskurs verpackt, als akademische Zeitschrift mit weltweiter Reichweite abonniert oder einfach nebenbei als Zeichentrickserie genascht werden.

Bücher werden vom Publikum in verschiedenen Formaten angenommen, physisch oder digital, in einer Buchhandlung oder auf einer Online-Plattform, von einem kleinen, aber sehr kreativen unabhängigen Verlag oder von einem globalen Verlagskonglomerat.

Das Verlagsranking 2024 dokumentiert und analysiert diese Branche in einer umfassenden globalen Perspektive.

The Global50 International Publishing Ranking 2021 is out!

Banner ad for Global 50 publishing ranking

The Global 50 International Publishing Ranking 2021 is ready for free download at www.wischenbart.com/ranking.com

55 leadling publishing groups worldwide in consumer books, educational, scientific and professional, listed by revenue from publishing activities, plus a detailed analysis of trends and company profiles with key data.

The Global 50 publishing ranking is updated every year since 2007, and published in cooperation with Bookdao (China), buchreport (Germany), Livres Hebdo (France) and Publishers Weekly (USA).

Sponsored by BOD and Bookwire.

 

 

 

Launching ReBoot 2021: The Repair Shop. Assessing the damage and fixing it!

ReBoot 2021: The Repair Shop. Assessing the damage, and fixing it.

After a widely received first season in fall 2020, with four Preparations Workshops and a 6-hour state of the industry debate on October 13 – attended by 200 experienced industry leaders from 28 countries in a unique mix of heads of worldwide corporations and small local innovators –, it is time to move on.

In the first half year of 2021, ReBoot proposes a systematic assessment of the damage, based on a rich survey of multiple data sources and intertwined with a structured set of workshops, with the goal of comparing lessons, experiences, and proposed solutions.

ReBoot will focus on how authors, publishers, suppliers, and retailers:

  • Operate in highly dynamic markets, defined by changing consumer habits and mounting competition for consumers’ attention and budgets;
  • Manage seamlessly multiple formats, business and distribution models, while new entrants from other media industries approach the same audiences;
  • Learn to directly target consumers, build sustainable communities around more granular audiences, and attract the best creative talent for books and readers.

The Repair workshop calendar foresees three units of 2-4 hours in the first half year of 2021:

  • 25 FEB 2021: Assessing the damage, and identifying the key lessons for looking forward;
  • 21 APR 2021: How to fix what is broken, and who can offer the best tools for that aim;
  • 15 JUN 2021: Navigating to new islands and sailing with the winds of change.

You can subscribe to all three ReBoot units plus get permanent access to the ReBoot Box, which contains rich and relevant documentation plus video recordings of all sessions, at a flat rate of € 149, or buy tickets for each unit separately at € 99.

We invite sponsors and partners to engage with ReBoot on a continuous basis, with customized cooperation packages starting at € 5,000 for 1HY2021.

Find out about all details, and register right away at www.rebootbooks.org.

Follow us for updates on Twitter at @rebootbooks

You can recap ReBoot in fall 2020 in 3 blogposts:

  • Workshops 01 and 02 (on consumer habits and on hybrid publishing here)
  • Workshops 03 and 04 (on supply chain and on bookselling here)
  • ReBoot: The Conference here.

For book fairs, 2020 was (not is) a watershed moment. On Reed Exhibitions pulling the plug at BookExpo, and related news. About the current re-writing of the publishing play book.

At BookExpo in May 2018, a CEO roundtable with, from left, the Association of American Publishers’ Maria A. Pallante, Macmillan’s John Sargent, Simon & Schuster’s Carolyn Reidy, and Penguin Random House’s Markus Dohle. Photo by Porter Anderson, Publishing Perspectives, used by permission

At BookExpo 2018, a publishing „CEO  roundtable“ hosted by the Association of American Publishers‚ Maria A. Pallante, had 3 heads of New York Big Five publishing corporations debating the future of the industry. I don’t recall details, but am certain that all three speakers were upbeat.

Two years and a bit later, Carolyn Reidy of Simon and Schuster has passed away, John Sargent has quit Macmillan and Holtzbrinck, and only Markus Dohle is still in his position as CEO of Penguin Random House, and announced just a week ago that his group would pick up Simon and Schuster. Another major American trade and educational publisher, Houghton Mifflin Harcourt stands for sale.

And now, BookExpo, together with its consumer sibling BookCon, the by far largest industry gathering in the US, and the States‘ only public platform for welcoming international publishers and other vendors of the book business, has been „retired„, as the press release of Reed Exhibition, the parent company, camouflaged their decision of pulling the plug. (See the summary in Publishing Perspectives)

My personal book fair calender for 2020 saw me packing for London in April, and shortly thereafter for Riyadh, Saudi Arabia. I was considering Leipzig, and would have observed closely Bologna and Paris from afar. Already, I did not plan to attend BookExpo in New York in late May, as I couldn’t anticipate any business for me at the event. Beijing in late August was still undecided. In fall, I obviously planned for Frankfurt, and then Ljubljana in November. I was considering Guadalajara, as my interest in Latin America had seriously increased lately, while working for Cerlalc, the UNESCO partnering organization based in Bogota, Colombia.

None of these events would have any physical presence or attendees, it turned out.

Instead, together with a few friends like Carlo Carrenho and Klaus-Peter Stegen, we decided as early as late April to launch our own, purely digital conference format, ReBoot: Books, Business and Reading, which eventually took place with 4 workshops in September and a 6 hour marathon series of industry debates on October 13, 2020, which normally would have been Frankfurt’s opening day.

I summarize these details not out of nostalgia, nor anticipating any „return to normal“ in 2021. Yet I am an optimist. I am confident that the vaccine will have a – hopefully broad, and not limited to the rich countries and mega cities only – impact on our lives and businesses.

I am fairly confident that the book business overall will cope, and adapt – which is synonymous to ‚deeply transform‚ – in the course of the pandemic. But I am also convinced that the same may not necessarily apply to book fairs. At least those in North America and in large parts of Europe, plus Japan. For all the rest of the world, this is a different story, which I’ll address another time.

There surely will be industry gatherings in the future, with actual visitors, with some kind of exhibits, and certainly with receptions and parties, probably as soon as in early summer or fall of next year. But I would wish to be a fly on the wall when a sales representative of Frankfurt or London will call up the person in charge for marketing budgets at Penguin Random House, Macmillan, HarperCollins – or, very similarly, at Planeta, Bonnier, or German Bastei Lübbe in spring 2021, in the ambition to sell some significant booth space. ‚Best of luck‚, as those hard nosed sales reps would say.

All the big, and many medium sized companies have their finance people right now spending hours and days in home offices and zoom calls to figure out how to slash office space and rent, shift resources into a more de-centralized model of organization, invest – hopefully – heavily in streamlining their workflow and otimize their processes (ERP companies, but also Salesforce/Slack and other will further expand), AND they will be, at the front end of their operations, all about  ‚the consumer‚.

„D2C“ – Direct-to-Consumer will be the magic formular for 2021, I am sure.

These moves will fairly quickly result in shifts in companies‘ internal power balances, hopefully by just even more strongly separating what, on a day-to-day basis, editorial does, and what the ‚back office‚ does with what editorial is proposing to them – or in return, by drastically re-framing the set-up in which editorial is supposed to do their work.

That swing does not necessarily clip the aisles of good editors in theit creativity. But it may rewrite the overall playbook of book publishing.

To give just one example: Anything more ‚niche‚ may be handed over to some ‚special arms‚ of the organization, or be delegated into new (or already existing) ‚author platforms‚ – as in publisher + Wattpad cooperation deals.

In less fortunate organizations, which will be around too, it will be a new regime that hardly breathes that old air of sniffing out that new genial literary hero who might be a winner of some award half a writing life later.

These are, of course, just a few guesses. But for traditinal book fairs, they carry a few clear lessons. First of all, there is little reason for publishers to spend a fortune on renting huge booth space, add more money for flashy cusomized stand constructions, and send over hald the company staff for a week.

Fairs will be closer to festivals on the one hand, and on the other hand to the more operational, small-table plus hotel-bar-and-dinner-separée type of the rights business. In addition, the ‚industry talks‚ will be hybrid at best, and much debate will be within closed settings– e.g. behind corporate community walls, rather than public.

For the ever more pressing opening up, embracing new ideas, interact with an ever growing number of new comeptition from new entrants and start-ups, this may become a huge problem. For letting in new company talent, the result may be a desaster, really endangering a necessary renewal of the professional book communities.

But, as an optimist, I see all these ‚problems‘ mainly as bringing some transformative strains that we all have seen coming already before the virus struck, didn’t we?

With regard to BookExpo, Michael Cader now wrote in his Publishers‘ Lunch: „The show itself had diminished for years.“ So let’s move on, and make the best of it.

PS: David Unger, of Guadalajara FIL, commented in the Facebook group Publishing without borders: „Rudiger: for many years BEA was running itself into circles and into the ground. It had no identity and changed its focus and format sometimes twice a year. It cannot be compared to other international book fairs that have very clearly defined roles and focuses. I know you agree with me.“

This allowed me to specify, how I would differentiate between 3 types of international book fairs:

 Full agreement on part 1, BEA. Not so sure on part 2, which I would split into a) Frankfurt, London, Bologna, b) Beijing, Sharjah, Guadalajara, Madrid/Barcelona, perhaps Italy Paris, Göteborg and c) the many ‚other‘
To a) frankly I see no way back to the old ‚charging high price booth space‘ business model for any of that top tier group. No way.
To b) These are different, as hubs for specific, commercially relevant regional markets, plus their price tag is much smaller, due to local subsidies, subsidies to national collective stand models and much more affordable booth spending anyway, so they make more sense perhaps, economically,
To c) an entirely different kind of beasts, either as national show cases of local industries (my domestic Austria being such, or focused on selling books! (All across the Middle East), etc.
So we have a LOT to figure out, I guess.

 

Post-pandemic strategies? Fix the supply chain of books!

Two seemingly separate pieces of news came in this morning: The International Pulishers Association released a survey on „Covid-19’s impact on global publishing„, based on a broad roundcall among their members worldwide. And perhaps surprisingly to many observers, the first challenge that the IPA study adressed was NOT bookshop closures due to lockdown – but an article on how „Supply Chain Disruption Leads to Ecosystem Stress„!

Books in a box with a flowerpot ready for delivery

Books in a box with a flowerpot ready for delivery (Photo: Ruediger Wischenbart)

Incidentally, German trade media like Börsenblatt and buchreport reported yesterday that one of the leading scientific publishers, Springer Nature, ditches their German logistics partner KNV Zeitfracht, and switches across the border to the Dutch „Centraal Boekhuis“ (CB),  a collaborative initiative owned by some 800 Dutch publishing stakeholders, with a history going back 150 years, and active in both the book and – since a few years – in the health sector.

The IPA report summarized: „Publishers operate in a complex ecosystem with
printers, logistics providers, distributors, and retailers, meaning the supply-chain effects of COVID-19 control measures caused significant supply disruption.

KNV Zeitfracht had indeed drawn criticism recently for underperforming in the strained times of Covid-19 challenges.

But there is a much deeper, and more fundamental underlying issue which gained wider visibility only now.

Under pandemic conditions, with consumers migrating to online and digital purchases, especially smaller independent bookstores suddenly had to rely dramatically on their online capacities for their survival. But many discovered not just limitations in their own digital setup. The challenges were multiple:

  • Ordering books from wholesalers became fragile;
  • Catalogues of titles available for ordering by their clients had many blind spots;
  • Delayed delivery to the costumers required apologies;
  • Wholesalers like KNV in Germany suddenly announced plans to cut down on their traditional service of daily delivery, to just bringing orders to stores only twice a week.

To give just one example from my own customer experience: When I ordered, as a gift to the daughter of friends, a hardcover copy of the English original of the new Stephenie Meyer book „Midnight Sun“ – certainly not an exotic title -, the online order was confirmed by my favorite indie bookstore with a note of caution that they couldn’t give me a precise date for delivery, due to supply chain issues.

In return, for a publishing giant like Springer Nature, their market and customer base are global. The Dutch Centraal Boekhuis, Springer Nature said, will take care of all their distribution worldwide. National services alone are simply not good enough anymore.

All these highlighted shortcomings are not only an involontary PR campaign to the advantage of Amazon.com, wich hosts a multilingual, ever expanding catalog of available titles, ready to be served to consumers around the world.

It much more highlights the fault lines of what will shake up the foundations of the book business, in getting their post-pandemic strategies right.

NEW: The Virus and the Books  A Special from the Digital Consumer Books Barometer!

How did the Covid-19 sanitary crisis and the resulting lockdown impact on the ebooks and audiobooks consumption? Measuring transformative change, and lessons to learn for marketing digital consumer books:

  • Flat subsription models on the rise;
  • Ebooks successful beyond genre fiction;
  • Smart and highly targeted PR and marketing effective in gaining new consumer groups.

Free download from www.global-ebook.com – a Bookwire Insights report!

More on digital sales analysis in the  Digital Consumer Book Barometer is a deep dive into today’s ebook and digital audio sales in Canada, Germany, Italy, the Netherlands, Spain and English Imports:

  • 3 years of sales data history;
  • Sales by price segment and country comparisons;
  • Comparisons by units and revenue;
  • Lifecycle of top selling titles;
  • Sales by genre.

Barometer for free download at www.global-ebook.com

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